Zwischen Studium und Verbundprojekt:

Tools und Teamwork für gelingende digitale Zusammenarbeit

von Lea Hinrichs

Im folgenden Beitrag teilt Lea Hinrichs ihre Erfahrungen aus der Mitarbeit im Verbundprojekt Co³Learn als studentische Hilfskraft. Dabei beschreibt sie insbesondere die Transfermöglichkeiten der Projektinhalte und des Gelernten für ihr Studium und die weitere berufliche Zukunft.

Communication, Cooperation und Collaboration – das sind die drei Kernthemen, die namensgebend für das Projekt Co³Learn stehen. In meiner Zeit als studentische Mitarbeiterin im Verbundprojekt lernte ich – verbunden mit den drei Schlagworten – einiges für meine berufliche Zukunft, aber vieles besonders für meine Studienzeit. Ich habe Einblicke in die Projektarbeit gewonnen und gelernt, wie eine (digitale) Zusammenarbeit gut funktionieren kann und was es dafür benötigt. Inwiefern meine Tätigkeit als studentische Mitarbeiterin für die Öffentlichkeitsarbeit des Projekts so auch aktiven Einfluss auf die Gestaltung meines Studiums nahm und was meine Learnings aus fast zwei Jahren im Projekt sind, soll dieser Beitrag skizzieren.

Vereinfachte Kooperation mithilfe der Toolbox

Ich fing etwa ab der Hälfte meines Masterstudiums an, bei Co³Learn zu arbeiten. Kennengelernt habe ich dort die Toolbox, die kostenlos nutzbare Tools direkt in der Lehr-Lern-Plattform Stud.IP bietet. In der Toolbox findet sich eine Vielzahl digitaler Tools, die mir schon im Bachelorstudium sehr genützt hätten. Mit den Tools können Gruppenarbeiten beispielsweise leichter koordiniert werden, Texte schneller und visuell ansprechender aufbereitet werden und Notizen (bspw. für Hausarbeiten) einfach auf einem digitalen Whiteboard gesammelt werden. Dieses Video zeigt, wo sie genau zu finden ist:

Co³Learn, Reel zur Toolbox im Stud.IP für @co3learn auf Instagram, CC BY NC SA (4.0). Hinweis: Dieses Video entstand im Mai 2024, daher können die aktuellen Inhalte der Toolbox abweichen.

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Dass ich die Toolbox nun erst gegen Ende meiner Studienzeit kennengelernt habe, war zwar schade, aber immerhin konnte ich die darin enthaltenen Tools so noch für die letzten Seminare und Vorlesungen nutzen. So habe ich mir beispielsweise bei InfinityMaps ein Whiteboard mit Notizen für eine Gruppenarbeit angelegt, das von meinen Gruppenmitgliedern ergänzt werden konnte. Wir konnten so gemeinsam am selben Dokument arbeiten – sowohl in Präsenz als auch digital. Die Gruppenarbeit lief so unkomplizierter als sonst, was auch die anderen Mitglieder aus meiner Gruppe so wahrgenommen und bestätigt haben. Und meine anderen Kommiliton:innen haben sich schließlich über die Empfehlung gefreut, da viele die Toolbox ebenfalls nicht kannten. Neben einer effizienten Kooperation – beispielsweise mit Hilfe der Tools – ist auch eine funktionierende Kommunikation wichtig. Wie diese in meinem beruflichen Alltag aussah, möchte ich nun beleuchten.

Kommunikation im Team

Im Projekt Co³Learn war ich für die Öffentlichkeitsarbeit tätig, dazu gehörte anfangs vor allem die Betreuung des Instagram-Accounts und anschließend auch die Mitarbeit an Newslettern und Webseite. Ich habe also immer mit anderen im Team gearbeitet. Da sich das Projekt inhaltlich mit der Zusammenarbeit im digitalen Raum befasst, war die Struktur für die gemeinsame Arbeit von den drei Projektstandorten aus (Georg-August-Universität Göttingen, Leibniz Universität Hannover und Technische Universität Braunschweig) gut organisiert. Um dabei auch zielführend miteinander kommunizieren zu können, waren regelmäßige synchrone Besprechungen wichtig. In wöchentlichen Meetings des Instagram-Teams sprachen wir über die geplanten Beiträge und erstellten gemeinsam Redaktionspläne. Dafür trafen wir uns synchron über das Tool Gather.Town, in dem wir unsere Avatare in einem virtuellen Bürogebäude in einer Sofaecke versammelten und uns so besprechen und austauschen konnten. Neben den synchron stattfindenden Besprechungen war auch der asynchrone Austausch elementar für die funktionierende Zusammenarbeit. Während meiner Zeit im Instagram-Team erstellten wir unsere Beiträge, Videos und Stories für den Instagram-Account des Projekts (www.instagram.com/co3learn) mit Canva.

Co³Learn, Screenshot @co3learn auf Instagram, CC BY NC SA (4.0).

Co³Learn, Reel zur Academic Cloud für @co3learn auf Instagram, CC BY NC SA (4.0). Hinweis: Dieses Video entstand im April 2024.

Da jede*r von uns verschiedene Beiträge erstellte, schickten wir Links zu fertigen Beiträgen innerhalb unseres Chat-Tools in unseren Instagram-Channel, wo wir asynchron aus dem Team eine Rückmeldung bekamen – sowohl über Kommentare direkt in Canva als auch per Chat. Und auch darüber hinaus lief die Kommunikation sehr produktiv über die kurzen Chat-Nachrichten. Ich empfand sie niedrigschwelliger als eine Kommunikation per E-Mail, da Anreden wegfielen, wir formloser kurze Nachrichten schreiben und schnell auf Nachrichten der anderen reagieren und antworten konnten. So konnten wir uns beispielsweise mit wenigen kurzen Nachrichten darauf verständigen, einen Termin zu verschieben oder einen neuen zu planen. Diese gut funktionierende synchrone und asynchrone Kommunikation war ein wichtiges Fundament für die gelingende Kollaboration, die ich im Folgenden weiter ausführen möchte.

Die digitale Kollaboration in einem Verbundprojekt

Die studentischen Mitarbeitenden des Instagram-Teams hatten zwar stets eine Ansprechperson aus dem Kern-Team, wir organisierten und besprachen uns zeitweise jedoch auch selbstständig. Die vorausgehend erläuterte synchrone und asynchrone Kommunikation im Team ermöglichte eine Regelmäßigkeit in unseren Treffen, die die räumliche Distanz überbrücken konnte und uns einen festen (digitalen) Raum für die Besprechungen bot. Zentral für die Arbeit im Instagram-Team war auch das Tool ownCloud, das ein Teil der Academic Cloud ist. Was die Academic Cloud ist und wie sie von Angehörigen niedersächsischer Hochschulen und Forschungseinrichtungen genutzt werden kann, erkläre ich in dem folgenden Video:

Co³Learn, Reel zur Academic Cloud für @co3learn auf Instagram, CC BY NC SA (4.0). Hinweis: Dieses Video entstand im August 2024, daher können die aktuellen Inhalte der Academic Cloud abweichen.

Die ownCloud bietet einen Cloud-Speicherplatz für Dateien, auf die alle aus dem Projekt zugreifen konnten. Zudem ist OnlyOffice darin integriert, sodass direkt in der ownCloud Dateien (Dokumente, Textdateien, Tabellen etc.) synchron im Team bearbeitet werden können. Hier hatten wir aus dem Instagram-Team einen digitalen Redaktionsplan in Form einer großen Tabelle gespeichert, in der wir monatsweise die geplanten Beiträge und Stories sowie die jeweilige Zuständigkeit einer Person aus dem Team eintragen konnten. Dies ersparte uns ein Hin- und Herschicken von Dateien – wir waren alle immer auf dem aktuellsten Stand und konnten synchron oder asynchron, allein oder gemeinsam in den Dokumenten arbeiten.

Der Transfer in den Studienalltag

Ich habe durch meine Arbeit im Projekt festgestellt, was mir für eine gelingende (digitale) Kooperation wichtig ist: Dies ist vor allem die Basis in Form der Plattform, auf der eine Zusammenarbeit stattfindet. Verschiedene Tools können diese Zusammenarbeit leichter machen, wenn sie für das jeweilige Szenario richtig gewählt sind. Für eine digitale Zusammenarbeit bietet sich so zum Sammeln von Ideen ein Whiteboard (wie z. B. InfinityMaps) an; für die Gestaltung einer Gruppenpräsentation hingegen kann ein Audience Response Tool wie Wooclap hilfreich sein. Zudem habe ich gelernt, dass eine synchrone und asynchrone Kommunikation jeweils Vorteile mit sich bringt, wenn sie für alle Beteiligten passend organisiert ist und zielführend eingesetzt wird. Manche Absprachen laufen besser in einem kurzen synchronen Termin (wie beispielsweise eine Besprechung oder eine Terminfindung in einer größeren Gruppe), während für andere Themen ein asynchroner Austausch im Chat reicht. Damit verbunden nehme ich aus dem Bereich der Kollaboration mit, dass mit Hilfe von Tools, die passende Umgebungen und Funktionen bieten, eine Zusammenarbeit von verschiedenen Standorten aus gelingen und einige Vorteile mit sich bringen kann. So weiß ich, dass standortunabhängige (Gruppen-)Arbeit funktionieren kann, wenn die Zusammenarbeit im digitalen Raum gut organisiert ist. 

Während meiner Zeit bei Co³Learn habe ich also viel über die Zusammenarbeit gelernt und wie diese durch digitale Tools unterstützt werden kann. Nahezu alles, was ich mir während meiner Zeit im Projekt angeeignet habe, konnte ich auch in den Studienalltag einfließen lassen. Das liegt auch daran, dass das Projekt Co³Learn inhaltlich stark auf den Studienalltag ausgerichtet ist. Die praktischen Erfahrungen, die man üblicherweise während der Arbeit neben dem Studium sammelt, können in diesem Fall nicht nur meine berufliche Zukunft bereichern, sondern vor allem auch direkt mein (mittlerweile abgeschlossenes) Studium.

Autorinprofil

Lea Hinrichs, M.A. hat ihr Masterstudium Kultur der technisch-wissenschaftlichen Welt an der Technischen Universität Braunschweig 2025 beendet. Für ihre Masterarbeit befasste sie sich im Rahmen einer qualitativ-ethnographischen Erhebung mit der studentischen Rezipient*innen-Perspektive auf wissenschaftliche Inhalte in sozialen Medien. Zuvor hat sie Kulturanthropologie und Kunstgeschichte (B.A.) in Göttingen studiert. Von 06/2023 bis 03/2025 unterstütze sie das Projekt Co³Learn als studentische Hilfskraft im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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