Instagram

als projektbegleitende Kommunikationsplattform für studentische Beteiligung

von Katharina Stimming

Das Verbundprojekt Co3Learn hat nicht nur zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt, um mit Lehrenden und Studierenden in den Austausch zu kommen, sondern begleitend auch einen Instagram-Kanal aufgebaut. Dieser wurde insbesondere für den Kontakt zu Studierenden eingerichtet und startete passend vor dem „Festival of Digital Connections“ in Göttingen im Oktober 2022. In diesem Artikel möchten wir teilen, was wir als Projekt aus der Nutzung von Instagram gelernt haben und welche Erkenntnisse wir daraus ziehen

Der Instagram-Kanal des Projekts Co³Learn wurde gestartet, um eine Community aufzubauen, in den Austausch mit Studierenden zu treten und sie dort abzuholen, wo sie sich ohnehin aufhalten. Wir wollten damit einen kontinuierlichen Kommunikationsweg schaffen, der über Veranstaltungen hinaus Bestand haben sollte. Anlass für den Start des Kanals war das  Studierenden-Festival „Festival of Digital Connections“, das wir nicht nur selbst organisierten, sondern auf dem Instagram-Kanal live begleiteten. Viele der Speaker*innen waren dort bereits aktiv und gut vernetzt, sodass sich die Plattform zusätzlich anbot, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und Reichweite zu nutzen.

Das Festival diente vor allem als Kick-Off für den Instagram-Kanal. In der Anfangsphase wurde viel ausprobiert, Formate wurden getestet und angepasst. Die inhaltliche Gestaltung lag dabei vor allem in den Händen der studentischen Hilfskräfte, die den Kanal redaktionell planten und Beiträge aufarbeiteten. Durch diese Struktur entwickelte sich der Kanal über die reine Festivalbewerbung hinaus weiter: von Wissensvermittlung über Memes und Reels aus dem Uni-Alltag bis hin zu Empfehlungen für digitale Tools zum Lernen. Der Kanal schaffte es, Aufmerksamkeit zu erzeugen – vor allem zu Beginn –, doch das Wachstum und die Reichweite stagnierten nach dem Festival. Die Sichtbarkeit von Beiträgen konnte insbesondere dann gesteigert werden, wenn größere Kanäle die Inhalte teilten. Besonders gut funktionierten Beiträge, die die Lebensrealität von Studierenden aufgriffen, ebenso wie humorvolle Inhalte wie Memes. Auch Reels gewannen an Bedeutung, da sie vom Instagram-Algorithmus bevorzugt behandelt wurden.

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Gleichzeitig zeigte sich, dass die direkte Interaktion auf dem Kanal gering blieb. Inhalte wurden zwar geteilt und qualitativ gut aufbereitet, lösten aber wenig Reaktionen aus. Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass es sich um einen offiziellen Kanal eines Hochschulprojektes handelt, mit dem Studierende weniger spontan oder persönlich interagieren. Woran es jedoch genau lag, dass die Interaktion hinter den Erwartungen zurückblieben, lässt sich nicht eindeutig feststellen. Insgesamt wurde deutlich, dass Instagram weniger für eine nachhaltige Wissensvermittlung geeignet ist, sondern stärker als Unterhaltungs- und Begleitkanal funktioniert. Für die Bewerbung und Begleitung von Veranstaltungen – wie das Festival gezeigt hat – eignet sich die Plattform dagegen sehr gut, solange die Inhalte klar veranstaltungsbezogen sind und an den Interessen der Zielgruppe anknüpfen.

Zusammenfassend zeigt sich, dass Instagram im Hochschulkontext nicht isoliert betrachtet werden sollte, sondern als Teil einer Gesamtstrategie von sich ergänzenden Formaten und Kanälen. Eine Kombination aus Präsenzveranstaltungen, Lernräumen und digitalen Angeboten kann eine gute Grundlage für den Austausch unter Studierenden und ein vielfältiges Kommunikationskonzept bilden.

Für all diese Maßnahmen braucht es selbstverständlich ausreichende personelle Ressourcen, die eine konsistente Kommunikation und eine gezielte Ansprache der Zielgruppen ermöglichen. Ohne die notwendigen Kapazitäten kann kein nachhaltiger Austausch entstehen. Entscheidend ist zudem, stets im Blick zu behalten, wohin die Kommunikationsstrategie führen soll und die Maßnahmen darauf abzustimmen. Eine gezielte Ansprache klar definierter Zielgruppen ist dabei hilfreicher als eine allgemeine, unspezifische Kommunikation. Darüber hinaus erfordert erfolgreiche Kommunikation Geduld, Wohlwollen und die Bereitschaft, aktiv auf die Zielgruppe zuzugehen, um eine gemeinsame Ebene zu schaffen.

In den Beiträgen „Tools und Teamwork für gelingende digitale Zusammenarbeitg“ und „Wenn Mathe auf Messenger trifft“ finden Sie weitere Nutzungsbeispiele der Plattform Instagram im Hochschulkontext.

Autorinprofil

Katharina Stimming ist Transformationsdesignerin (M.A.) und arbeitet seit 2019 in der mediendidaktischen Beratung am E-Learning-Service der Leibniz Universität Hannover. Dort leitet sie das studentische Angebot MELT (Medienkompetenzen: Entwickeln, Lernen, Teilen) und unterstützt seit 2021 das Projekt Co³Learn in der Entwicklung von kooperativen Learning-Communities.

Fotograf: Jesko Thiel

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