Wie mit Bewegung gefüllte Pausen Gruppenarbeiten verbessern können

Wie mit Bewegung gefüllte Pausen Gruppenarbeiten verbessern können von Luca 0:00 / 0:00 Bewegte Pause Neueste Beiträge All Posts How to Uni How to Tool How to Co-Work Aktuelle Veranstaltungen Verbundarbeit im Fokus – Koordination, Qualitätssicherung und Zusammenarbeit im Projekt QUADIS Organisiert mit Infinity Maps in pädagogischen Seminaren Hochschulübergreifende Kooperation mit Transparenz und agilen Tools Kategorien How to Co-Work How to Tool How to Uni Vergangene Veranstaltungen

Gruppenarbeiten richtig beginnen: Session Zero für Uni-Projekte?

Gruppen­arbeiten richtig beginnen: Session Zero für Uni-Projekte? von Alex Wolpers und Hannah Gustke In diesem Mini-Podcast sprechen Alex und Hannah über ihre Erfahrungen aus Uni und Freizeit. Dazu hat Alex einen Einblick aus der Welt der Pen-and-Paper-Rollenspiele mitgebracht: In einer sogenannten Session Zero werden vor dem eigentlichen Spiel zunächst Charaktere, Ideen und Visionen mit allen Spieler*innen besprochen. In ihrem gemeinsamen Gespräch versuchen Alex und Hannah, dieses Konzept der Session Zero auf Gruppenarbeiten an der Uni zu übertragen. Dabei stellen sie fest, wie klare Kommunikation, in der Wünsche und Bedürfnisse vorab deutlich gemacht werden, bei jeder Art von Gruppenprojekten hilfreich sein könnte. Die beiden diskutieren über Grenzen, Stress und die Herausforderungen, die vermeintlich banale Dinge wie Terminabsprachen mit sich bringen können – und geben dazu auch Einblicke in Fehler, die sie selbst schon gemacht haben. 0:00 / 0:00 Gruppenarbeiten richtig beginnen Neueste Beiträge All Posts How to Uni How to Tool How to Co-Work Aktuelle Veranstaltungen Verbundarbeit im Fokus – Koordination, Qualitätssicherung und Zusammenarbeit im Projekt QUADIS Organisiert mit Infinity Maps in pädagogischen Seminaren Hochschulübergreifende Kooperation mit Transparenz und agilen Tools Kategorien How to Co-Work How to Tool How to Uni Vergangene Veranstaltungen

Mehr Selbstvertrauen durch digitale Tools? Vevox als Chance für fremdsprachlichen Literaturunterricht

Mehr Selbstvertrauen durch digitale Tools? Vevox als Chance für fremdsprachlichen Literaturunterricht von Lisa Kemper Als ich mit Ende 20 zum ersten Mal als Dozentin ein Seminar in der französischen Literaturwissenschaft leitete, fiel mir – trotz geringen Altersunterschiedes gegenüber den Bachelorstudent*innen – sofort eine Diskrepanz zwischen ihnen und mir auf. Während ich mein Studium hauptsächlich handschriftlich und mit Kopien oder Printausgaben bestritten habe, arbeiteten sie fast ausschließlich mit Tablets oder Laptops. In der zweiten Sitzung einer meiner Kurse brachte ich Kopien mit, um meinen Student*innen einen Gefallen zu tun. Meine Mühe wurde mit freundlichem Lächeln quittiert, aber die Arbeitsblätter bekam ich unbeschrieben zurück. Die Kursteilnehmer*innen hatten sie im Handumdrehen mit ihren Tablets eingescannt und somit digital für sich nutzbar gemacht. Spätestens in diesem Moment wurde mir klar, dass ich mich mehr mit dem Thema der Digitalisierung beschäftigen muss. Insbesondere für die Geisteswissenschaften erscheint mir dies wichtig, damit sie gegenüber anderen Disziplinen interessant und anschlussfähig bleiben.Deswegen begann ich, meine Unterrichtsmaterialien direkt in digitaler Form zur Verfügung zu stellen. Generell versuchte ich, häufiger Internetquellen zu verwenden. Ich konzentrierte mich z.B. stärker auf Online-Wörterbücher und digitale Ausgaben von literarischen Werken und Fachbüchern. Schnell merkte ich jedoch, dass dies noch nicht ausreicht, um den digitalen Anforderungen der Lernenden gerecht zu werden. Passenderweise kam ich genau zu diesem Zeitpunkt mit dem Team von Co3learn in Göttingen in Kontakt. Man machte mich mit einigen Tools vertraut und nahm mir damit schnell meine Scheu vor digitaler Lehre und der dazugehörigen Technik. So entdeckte ich vor allem das Audience-Response-Tool Vevox für mich. Ich verwende es seitdem für ganz unterschiedliche Zwecke. Um ein neues Thema zu beginnen, benutze ich etwa die Funktion „Word-Cloud“ für ein erstes Brainstorming. Die Word-Cloud ermöglicht den Student*innen, bereits vorhandenes Wissen über eine literarische Gattung wieder zu aktivieren. Auch kann ich als Dozentin auf diese Weise sehen, an welche Erfahrungen in kommenden Sitzungen anzuknüpfen ist. Das Tool ist niedrigschwellig und lässt sich größtenteils intuitiv nutzen. Sowohl in der Vorbereitung als auch in der Durchführung im Seminar ist es nicht allzu zeitintensiv. Durch das Einscannen des QR-Codes oder das Eingeben der ID, erhalten die Teilnehmer*innen direkt und unkompliziert über ihre Handys oder Tablets Zugang zur Umfrage. Sie können dann mehrfach und vor allem anonym ihre Assoziationen zu einem Begriff eingeben. Die Word-Cloud übernimmt also gewissermaßen die Funktion der klassischen Mindmap. Der Vorteil besteht hier aber darin, dass man als Dozent*in nicht oldschool-mäßig an der Tafel schreibt, wischt und wieder alles umändert. Die Word-Cloud ordnet die Begriffe eigenständig und je öfter ein Begriff genannt wird, desto größer und zentraler ist er abgebildet. Neueste Beiträge All Posts How to Uni How to Tool How to Co-Work Aktuelle Veranstaltungen Verbundarbeit im Fokus – Koordination, Qualitätssicherung und Zusammenarbeit im Projekt QUADIS Organisiert mit Infinity Maps in pädagogischen Seminaren Hochschulübergreifende Kooperation mit Transparenz und agilen Tools Kategorien How to Co-Work How to Tool How to Uni Vergangene Veranstaltungen Die Student*innen bekommen dadurch sofort ein Feedback, ohne sich möglicher Kritik der Kommiliton*innen direkt ausgesetzt zu sehen. Auch können sie von dem Dokument zur Ergebnissicherung einen Screenshot anfertigen und müssen nicht etwa die ganze Zeit mitschreiben. Ich habe das Gefühl, mit solch einem Tool bedeutend mehr Student*innen erreichen zu können. Wenn man ein Brainstorming im offenen Unterrichtsgespräch durchführt, sind es doch immer dieselben wenigen Teilnehmer*innen, die den Mut aufbringen, um offen am Dialog teilzunehmen. Meine Schützlinge teilten mir mit, dass sie sich vor allem in größeren und noch unbekannten Gruppen mehr Einsatz solcher Tools wünschen würden. Auch in stark kompetitiven Settings könnte der Einsatz von digitalen und anonymisierten Mitteln hilfreich sein. Ich denke außerdem, dass z.B. Vevox gerade im Bereich des fremdsprachlichen Unterrichts, oder auch im Fremdsprachenerwerb allgemein, großartige Chancen zu bieten hat. Durch Konkurrenzdruck oder eine als zu extrem erlebte Heterogenität in der Lerngruppe bestehen bereits genug Hemmungen. Diverse Sprech-Ängste verstärken sich selbstverständlich, wenn die Student*innen auch noch in einer Fremdsprache kommunizieren sollen. Die Angst, bei einer Wortmeldung nicht nur einen inhaltlichen, sondern auch noch einen sprachlichen ‚Fehler‘ zu begehen, führt meistens zu eher geringer Beteiligung im Kurs. Digitale Tools hingegen ermöglichen es den schüchterneren Teilnehmer*innen, einen Begriff erst einmal ‚unbeobachtet‘ auszuprobieren und ein anonymes Feedback zu erhalten. Ich persönlich hatte nach der beschriebenen Verwendung von Vevox auch das Gefühl, dass darauffolgend mehr Student*innen am offenen Unterrichtsgespräch teilnahmen. Anscheinend hatten sie durch das Tool für sich selbst mehr Sicherheit und Mut gewonnen. Am Ende des Semesters habe ich das Umfragetool dann auch noch für ein abschließendes Feedback verwendet. Hierbei habe ich mich verschiedener Fragemodi bedient. Zunächst gab es mehrere Multiple-Choice-Fragen, bei denen etwa beurteilt werden sollte, als wie angemessen das Niveau und der Arbeitsaufwand der Veranstaltung erlebt wurden. In diesem Fall konnten die Student*innen jeweils eine von drei oder vier vorgegebenen Antworten aussuchen. Vevox zeigt dann direkt an, zu wie viel Prozent welche Möglichkeit ausgewählt wurde. Zum Schluss stellte ich dann auch offene Fragen. Beispielsweise wollte ich gerne wissen, als wie nützlich mein Feedback allgemein und zu den drei schriftlichen Prüfungsvorleistungen empfunden wurde. Diese Umfrage führte teilweise zu eher vagen Aussagen. In dieser konkreten Situation war das nicht schlimm, weil die Frage zu einem recht ausführlichen direkten Gespräch über die Feedback-Kultur an Universitäten führte und mir interessante Einblicke lieferte. Für mich ergab sich dennoch der Lerneffekt, dass auch offene Fragen konkreter formuliert sein müssen. Womöglich hätte ich nach einem ganz bestimmten Aspekt meiner Rückmeldungen fragen müssen. Man lernt nie aus! Abschließend kann ich sagen, dass Vevox meine Lehre sehr bereichert hat. Das Tool stellt eine nette Abwechslung für die anscheinend technisch begeisterte Studentenschaft dar. Außerdem wirkt es durch seine Anonymität sehr integrativ. Was ich für mich allgemein auch noch festgestellt habe, ist eine veränderte Rolle der Dozent*in. Diese scheint aber auch abhängig von der Art der Nutzung zu sein. Immer wenn ich Vevox als Einstieg in einen neuen Themenblock verwendet habe, kam ich mir zunächst beinahe überflüssig vor! Während meine Schützlinge fleißig Begriffe zum Thema Dramatik oder Epik sammelten und das Tool jene eigenständig verarbeitete, hatte ich plötzlich keine Aufgabe mehr. Hätte ich händisch eine Mindmap an der Tafel erstellt, dann wäre

Studienbeginn im Lockdown

Studienbeginn im Lockdown: Was ich im Corona-Semester über digitale Zusammenarbeit gelernt habe von Kristin Siemon Für das Wintersemester 2021 schrieb ich mich für den Zwei-Fächer-Bachelor in den Fächern Germanistik und Geschlechterforschung an der Universität Göttingen ein. Ich zog nach Göttingen, machte mich mit dem Campus vertraut, entdeckte Kneipen und Restaurants. Das alles passierte innerhalb weniger Wochen. Als wäre diese Zeit nicht schon aufregend genug, wurde sie für mich noch aufregender, weil sich diese Wochen mitten in der Pandemie abspielten. Nachdem ich meine Erstsemester-Orientierungsphase und einige Informations- und Einführungsveranstaltungen erfolgreich in Präsenz hinter mich gebracht hatte, verbreitete sich Corona wieder verstärkt. Meine ersten richtigen Vorlesungen und Seminare verbrachte ich in Jogginghose vor meinem Laptop. Das war erstmal eine romantische Vorstellung: gemütlich ein paar Sätze ins Mikrofon plaudern, die Kamera wegen irgendeiner Ausrede nicht einschalten und die restliche Zeit des Seminars in irgendwelchen sozialen Netzwerken vertrödeln. Im Laufe der Zeit fehlten mir aber eindeutig die sozialen Kontakte. Das merkte ich daran, dass ich mich nicht direkt mit anderen Student*innen über diese aufregende Zeit austauschen konnte. Denn genau jetzt war doch eigentlich die Lebensphase, um eben genau diese Kontakte zu knüpfen. Das Studentenleben hatte ich mir irgendwie lebendiger vorgestellt, die Realität sah jedoch anders aus: Wir Studierenden fanden uns in einer seltsam abstrakten Welt wieder, in der unsere Kommiliton*innen in kleinen Kacheln dargestellt wurden und die Stimmen durch Lautsprecher klirrten. Was im Seminarraum spontane Diskussionen und angeregte Gespräche hätten sein können, waren jetzt zeitverzögerte Antworten und Stummschaltungen. Für die meisten Menschen stellte diese neue Art der Lehre und des Lernens eine Herausforderung oder gar Belastung dar: Wir waren anonym. Für mich war diese Situation zum Glück nur anfänglich ein Problem, denn ich gewöhnte mich schnell daran. Da ich mit meiner besten Freundin in einer Wohngemeinschaft lebte, kehrte bei mir auch nie das Gefühl der Einsamkeit ein. In dieser scheinbar distanzierten Sphäre der Digitalität wurde meiner Meinung nach aber ein erstaunlicher Wandel sichtbar. Die Studierenden lernten, sich auf anderen Ebenen zu vernetzen, sich gegenseitig zu unterstützen und ihre Zusammenarbeit in einer Weise zu gestalten, die über physische Grenzen hinwegging. Die virtuelle Welt eröffnete Räume für Zusammenarbeit, die in der analogen Welt kaum denkbar gewesen wären. Studierende aus unterschiedlichen Teilen des Landes oder sogar der Welt konnten sich ohne die Hindernisse von Entfernungen und Reisebeschränkungen miteinander austauschen. Für einige der Studierenden war die digitale Lehre vorteilhaft, weil sie teilweise noch keine Wohnung in Göttingen gefunden hatten und trotzdem problemlos an den Veranstaltungen teilnehmen konnten. Die zeitliche Flexibilität des Online-Lernens ermöglichte es außerdem, Gruppenprojekte zu gestalten, die beispielsweise verschiedene Zeitzonen berücksichtigten. Trotzdem blieben Herausforderungen natürlich nicht aus: Virtuelle Zusammenarbeit verlangt eine eindeutige und klare Kommunikation. Missverständnisse, die in einem direkten Gespräch vielleicht nicht aufgetreten wären, werden durch die Bildschirme verstärkt. Die teilweise fehlende nonverbale Kommunikation machte es schwieriger, Meinungsverschiedenheiten zu erfassen. Die digitale Lehre erforderte also Anpassung und Geduld von allen Beteiligten. Mit den richtigen Ansätzen konnte sie aber effektiv gestaltet werden. Das durfte ich zum Glück auch in einigen meiner Seminare erleben. Manche Dozent*innen gaben sich mehr Mühe, die Seminare auf besonderem Wege interaktiv zu gestalten. Meiner Meinung nach sind für eine erfolgreiche digitale Lehre vor allem folgende Punkte wichtig: eine klare Kommunikation, interaktive Plattformen, abwechslungsreiche Materialien, regelmäßige Rückmeldungen und Gruppenarbeiten. Auch wenn Gruppenarbeiten bei vielen Student*innen eher unbeliebt sind, waren sie während der Corona-Pandemie umso wichtiger. Zusammenarbeit im Studium führt zwangsläufig dazu, Menschen kennenzulernen. Und weil Möglichkeiten zum Kontakteknüpfen außerhalb der eigenen vier Wände beschränkt waren, stellten Gruppenarbeiten eine Chance dar, andere Studierende (zumindest virtuell) zu treffen. Neueste Beiträge All Posts How to Uni How to Tool How to Co-Work Aktuelle Veranstaltungen Vom Insta-Scroll zum Zoom-Call Virtuelle Zusammenarbeit verstetigt etablieren Kollaborative Lehrveranstaltungen gemeinsam umsetzen Kategorien How to Co-Work How to Tool How to Uni Vergangene Veranstaltungen Die Erfahrungen mit der Zusammenarbeit im Studium variieren womöglich je nach Person, Studiengang, Projekt und den Gruppenmitgliedern. Zu den negativen Erfahrungen, die man mit Gruppenarbeit machen kann, zählt definitiv eine ungleiche Arbeitsteilung. Es kann vorkommen, dass nicht alle Gruppenmitglieder gleichermaßen etwas zur Arbeit beitragen. Das kann zu Frustration führen, wenn einige Mitglieder das Gefühl haben, dass sie mehr Verantwortung tragen als die anderen. Des Weiteren sind Kommunikationsprobleme oft ein Hindernis für eine gute Zusammenarbeit. Uneffektive Kommunikation kann zu Missverständnissen, Verwirrung und Konflikten führen. Klare Kommunikation ist entscheidend für den Erfolg der Zusammenarbeit. Außerdem treten in Gruppenarbeiten auch mal Zeitprobleme auf und die Koordination der Zeitpläne aller Gruppenmitglieder kann eine Herausforderung sein, insbesondere wenn sie unterschiedliche Verpflichtungen haben. Zudem kann es bei der Zusammenarbeit zwischen Studierenden zu kreativen Differenzen kommen. Schließlich kann es auch Konflikte mit sich bringen, wenn einige Mitglieder nicht die erwartete Menge an Arbeit leisten und sich auf die Anstrengungen der anderen Gruppenmitglieder verlassen. All diese Probleme und Konflikte sind mir aus der Schulzeit auf jeden Fall noch in Erinnerung geblieben. Seitdem ich studiere, habe ich mit der Zusammenarbeit zum Glück aber eher positive Erfahrungen gemacht. Das liegt nicht nur an mir selbst, sondern hängt auch von den anderen Gruppenmitgliedern ab. Vor allem in meinem Studiengang Geschlechterforschung kann man sich fast immer sicher sein, dass einem mit Respekt begegnet wird – und das ist eine wichtige Grundvoraussetzung für eine gute Zusammenarbeit! Ich erinnere mich immer noch gerne an ein Seminar in der Geschlechterforschung: Mit einigen anderen Student*innen sollte ich ein Referat für eine der Sitzungen vorbereiten. Wir trafen uns insgesamt dreimal digital. Ich hatte mich mittlerweile schon so gut mit den technischen Gegebenheiten vertraut gemacht, dass ich die Zoom-Meetings erstellen und die anderen dazu einladen konnte. Durch verschiedene Programme konnten wir eine ansehnliche Präsentation gestalten, die am Ende auch sehr gut bei den anderen Seminarteilnehmer*innen ankam, weil wir diese auch aktiv miteinbezogen haben. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich eine gute und engagierte Gruppe erwischt hatte, aber in den anderen Gruppen funktionierte die Zusammenarbeit wohl weniger gut. Meine Gruppenarbeit habe ich hingegen nicht nur als sehr kooperativ und interessant in Erinnerung. Vielmehr war es ein Erfahrungsaustausch. Die Personen aus meiner Gruppe erzählten von ihren Erlebnissen mit digitaler Lehre, mit ihrem Umgang mit

Literaturwissenschaftliche Gruppenarbeiten mit digitalen Whiteboards unterstützen

Literaturwissenschaftliche Gruppenarbeiten mit digitalen Whiteboards unterstützen von Julika Moos Obwohl es nachgewiesen ist, dass Studierende, die in Gruppen zusammenarbeiten, nachhaltiger lernen, sind Gruppenarbeiten im Studium oft eine zähe Angelegenheit: Gerade Gruppenarbeiten, die nicht über einen längeren Zeitraum (z. B. in Form einer festen Lerngruppe) hinweg existieren, sondern im Rahmen einer Sitzung als Teil der Unterrichtseinheit durchgeführt werden, können für Lehrende und Lernende gleichermaßen frustrierend sein. In der didaktischen Theorie gehören Gruppenarbeiten zwar zum Standardrepertoire des interaktiven Lernens, aber in der Praxis fallen sie im Hochschulalltag oft unter den Tisch, weil sie dann, wenn sie nicht zielführend sind, zeitraubend wirken. Ohne offensichtliche didaktische Einbindung können sich Gruppenarbeiten aus studentischer Perspektive oft wie eine Zeit-Totschlag-Strategie anfühlen, die von Dozierenden genutzt wird, um nicht die komplette Lehreinheit mit Frontalunterricht zu füllen. Aus der Lehrenden-Perspektive bleiben die typischen Herausforderungen von Gruppenarbeiten auch als Außenstehende*r nicht verborgen: Die Studierenden verwenden zu viel Zeit für Organisatorisches und Rollenklärung („Wer schreibt mit? Wer stellt vor?“) oder driften schnell in private Gesprächsthemen ab, sodass die Gruppen oft mehr Zeit benötigen und damit Zeit für das Zusammentragen der Ergebnisse verloren geht. Besonders schwierig ist es, wenn die geplante Zeit für die gemeinsame Arbeit in Gruppen hauptsächlich genutzt wird, um die Gruppenmitglieder auf den gleichen Ausgangsstandpunkt zu bringen. Denn wer Sitzungen verpasst oder die Unterlagen zu früher besprochenen Inhalten nicht parat hat, muss sich auf Kommiliton*innen in der Gruppe verlassen, die Materialien zur Verfügung stellen und Hilfe bei der Rekapitulation anbieten. Gemeinsames Wiederholen und gegenseitiges Erklären sind für den Lernprozess zwar durchaus förderlich, kann aber in diesem Fall dazu führen, dass Studierende sich unterfordert fühlen. Die Ergebnisse von jenen Gruppen, die einen Großteil der angedachten Arbeitszeit dafür gebraucht haben, sich auf den gleichen Stand zu bringen, fallen tendenziell unterkomplex aus und verhindern dann den erhofften Arbeitsfortschritt in der Lehrveranstaltung, sodass der*die Dozierende sich doch wieder in der Pflicht sieht, die erwünschten Ergebnisse selbst frontal zu präsentieren. Digitale Tools können aber dabei helfen, Gruppenarbeiten effektiver und zielgerichteter anzuleiten – wie das folgende Beispiel aus der anglistischen Literaturwissenschaft exemplarisch vorführen möchte: Eine Lösung für Herausforderungen mit Gruppenarbeiten, die im Rahmen einer Lerneinheit innerhalb einer Sitzung stattfinden, könnte die Integration eines digitalen Whiteboards sein. In Einführungsveranstaltungen der literaturwissenschaftlichen Studienfächer werden oft Modelle vermittelt, mit denen Texte untersucht werden. Ein wichtiges literaturwissenschaftliches Modell ist das Kommunikationsmodell, das darstellt, in welchem Vermittlungsverhältnis der Erzähltext, die Erzählinstanz und die Rezipierenden zueinanderstehen. Das Kommunikationsmodell kann auf Studierende anfangs befremdlich wirken, die Übertragung des abstrakten Modells auf gelesene Primärtexte funktioniert darum nicht immer reibungslos. Eine Gruppenarbeit kann jedoch dabei helfen, das Verständnis dieses Modells zu vertiefen und im Gespräch mit anderen dessen Vorteile und Herausforderungen verstehen zu lernen. Mit dem DSGVO-konformen Whiteboard-Tool Collaboard, das viele deutsche Universitäten mittlerweile an ihre Strukturen angebunden haben und kostenlos zur Verfügung stellen, lässt sich eine studentische Gruppenarbeit zum literaturwissenschaftlichen Kommunikationsmodell so anleiten, dass für Dozierende und Studierende zufriedenstellende Ergebnisse ermöglicht werden.Wird diese Gruppenarbeit mit einem digitalen Whiteboard konzipiert, kann das Tool zunächst genutzt werden, um das Modell kennenzulernen oder zu wiederholen: In der Whiteboard-Oberfläche gibt es ausreichend Platz, um die Gruppenarbeit und das Werkzeug, das dafür genutzt werden soll, parallel abzubilden, sodass die Studierenden alle wichtigen Informationen vorliegen haben und sofort gemeinsam loslegen können. Der Arbeitsauftrag in dieser Beispielübung möchte das Verständnis des Modells vertiefen und die Anwendung auf einen Roman, in diesem Fall Mary Shelleys „Frankenstein“, erproben: Die Studierenden sollen die Kommunikationsstrategie des englischen Klassikers mithilfe des Modells aufdröseln und im gemeinsamen Gespräch lernen, wo es für den Roman sinnvoll anwendbar scheint und wo es an seine Grenzen stößt. Neueste Beiträge All Posts How to Uni How to Tool How to Co-Work Aktuelle Veranstaltungen Vom Insta-Scroll zum Zoom-Call Virtuelle Zusammenarbeit verstetigt etablieren Kollaborative Lehrveranstaltungen gemeinsam umsetzen Kategorien How to Co-Work How to Tool How to Uni Vergangene Veranstaltungen Dazu werden im Whiteboard vorab Sektionen für die einzelnen Gruppen angelegt, die die basale Struktur des Kommunikationsmodells nachahmen. Die Studierenden füllen dieses vereinfachte Modell mit ihren Beobachtungen zu den jeweiligen erzählenden Strukturen des Romans. Fragen oder Unklarheiten könnten unter dem Gruppenbereich in digitalen Notizzetteln notiert werden, sodass parallel eine Sammlung an Anregungen für eine anschließende Diskussion im Plenum entsteht.Durch die vorgebende Struktur im Whiteboard lassen sich organisatorische Debatten innerhalb der Gruppen vielleicht auf ein Minimum reduzieren, weil alle Gruppenmitglieder zeitgleich schreiben und gestalten können. So kann mit minimaler Vorbereitungszeit der Rahmen für eine Gruppenarbeit abgesteckt werden, bei dem auch das geplante Zeitfenster nicht überzogen werden muss. Weil das der Übung zugrundeliegende theoretische Gerüst des Kommunikationsmodells im Whiteboard mitabgelegt ist, können die Studierenden jederzeit selbstständig überprüfen, wie sich ihre eigenen Ergebnisse dazu verhalten. Außerdem arbeiten alle Gruppen parallel im selben Whiteboard, sodass für alle auch der Fortschritt der anderen sichtbar ist, was womöglich zur gesteigerten Motivation und einem Gefühl von Absicherung beiträgt – ganz egal, ob die Lehrveranstaltung in Präsenz, hybrid oder ganz digital stattfindet. Um diesen beispielhaften Arbeitsauftrag aus der Anglistik für die jeweiligen Gruppen zu individualisieren, könnten die Ergebnisse zusätzlich mit Bildern versehen werden: Durch eine illustrierende Bildersuche und die damit verbundene visuelle Annäherung an die Kategorien des Kommunikationsmodells kann der Umgang mit den Fachbegriffen zusätzlich besser erinnert werden. Unterschiedliche visuelle Ausgestaltung mit Bildern bietet für die spätere Besprechung der Gruppenarbeiten zudem einen niedrigschwelligen Einstieg für ein resümierendes Gespräch im Plenum. Falls nicht alle Gruppen an der gleichen Aufgabenstellung arbeiten sollen, könnte diese Form der literaturwissenschaftlichen Gruppenarbeit im digitalen Whiteboard auch in unterschiedliche Abschnitte unterteilt werden: Dabei bekäme jede Gruppe einen bestimmten Textabschnitt bzw. bestimmte Kapitel zugeteilt, für die das Kommunikationsmodell angewendet wird. Damit ließe sich dann darstellen, ob und wie sich die Kommunikation des Romans im Verlauf der Handlung verändert, was dann wiederum eine gute Grundlage für eine auswertende Diskussion im Plenum wäre. Der entscheidende Vorteil des digitalen Whiteboards ist dabei, dass diese mögliche Entwicklung der Erzählstrategie eines Romans quasi als chronologischer Zeitstrahl zusammen erarbeitet und anschließend auf einen Blick erfasst und nachvollzogen werden könnte. Bei einer solchen Gruppenarbeit, die ganz offensichtlich Teil einer kollaborativen Auseinandersetzung aller Studierenden mit dem Text in der Lehrveranstaltung ist und bei der die Ergebnisse

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